Die Geschichte des Armorik Whiskys
Im
Jahr 1900 baute León Warenghem die nach ihm benannte Destillerie in der
bretonischen Stadt Lannion auf. Anfangs brannte das Familienoberhaupt
pflanzliche Liköre und wurde vor allem für sein Elixir d'Armorique überregional
bekannt. Als sein Sohn Henri 19 Jahre später das Geschäft übernahm, weitete
dieser die Likörproduktion aus. Im Jahr 1967 schloss sich Henris Nachfolger
Paul-Henri mit Yves Leizour zusammen und verlegte die Fabrik von der Stadtmitte
an den Stadtrand, wo die Distillerie Warenghem bis heute zu finden ist. 1983
übernahm Gilles Leizour die Verantwortung und kreierte wenige Jahre später den
ersten bretonischen (Blended) Whisky WB. Bald darauf ließ man eine eigene
Whiskybrennerei bauen und mit Brennblasen nach schottischem Vorbild ausstatten.
1998 folgte dann die Single Malt-Marke Armorik, die wie alle anderen
Spirituosen der Distillerie Warenghem über den Großhandel vertrieben werden
sollte. Whiskytrinker außerhalb Frankreichs hörten erst bis zum Jahr 2010 von
Armorik, als sich der Betrieb sich zum Export entschied. Damals stieg Gilles'
Schwiegersohn David Roussier in das Geschäft ein und führte sogleich ein paar
Veränderungen herbei - unter anderem wollte man von nun an auch High-End-Märkte
bedienen und mit internationalen Auszeichnungen für Aufmerksamkeit sorgen. was
bestens gelang. 2016 übernahm David die Geschäftsführung und kämpfte fortan für
die Schaffung der Herkunftsbezeichnung "Whisky Breton". Insgesamt
dürfen sechs Brennereien mit der Bezeichnung für ihre lokal hergestellten
Getreidebrände werben. Das Unternehmen ist seitdem gewachsen, jedoch mit rund
20 Mitarbeitern nach wie vor mittelständisch und familiär. Auch die Gebäude
mussten mit der Expansion Schritt halten: 2019 baute man zwei neue Kellereien
und verdreifachte damit die Menge des lagernden Whiskys.
Die Armorik Whiskys gibt es
je nach Reifungsalter und Reifungsmedium in verschiedenen Ausführungen. Für die
Herstellung verwendet man ausschließlich französisches Getreide aus
biologischem Anbau und Wasser aus der Quelle Rest Avel, die praktischerweise
direkt unterhalb der Brennerei in 100 Meter Tiefe zu finden ist. Vom Mahlen des
gelieferten Gerstenmalzes bis hin zur Abfüllung führt man alle
Produktionsschritte selbst durch. Im Jahr destilliert das Team rund 150.000
Liter reinen Alkohols, welcher anschließend bei einem reduzierten
Alkoholgehalt von 63% vol. in Bourbon-Fässer, Sherry-Fässer oder bretonischen
Eichenfässer gefüllt wird. Nach der Assemblage geeigneter Fässer durch den
Kellermeister und einer letzten Reduktion mit Wasser sind die Whiskys
schließlich abfüllbereit.
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